Smart Beta: Herausforderung für Manager institutioneller Fonds und das klassische Wealth Management
ETFs erfreuen sich enormer Beliebtheit bei Investoren. Die Jahresbilanz (Stand Mai 2019) verzeichnet Mittelzuflüsse in Höhe von 141 Milliarden USD. Trotz allem ist die Branche gewarnt, denn im Monat Mai wurden die höchsten Mittelabflüsse (19 Milliarden USD) seit Januar 2014 registriert (Quelle Morningstar). Die Hauptursache hierfür begründet sich in der unruhigen Marktphase der letzten 1-2 Jahren, bei denen die Performance der einzelnen Indizes kurz- bis mittelfristig stark schwankten. Die Investoren suchen in solchen Zeiten sichere Häfen auf. Das langfristig anhaltende Niedrigzinsumfeld zwingt zudem sowohl Manager institutioneller Fonds und das Wealth Management zu alternativen Fondsanlagen, welche kostengünstig sind und zudem passiv verwaltet werden.
Eine Methodik die z.B. neben alternativen Investments hierbei seit einiger Zeit zum Einsatz kommt, ist die des Smart Beta ETF. Im Gegensatz zu den traditionellen ETFs, welche einen Börsenindex wie bspw. den DAX oder EuroSTOXX abbilden, handelt es hierbei um einen alternativ gewichteten Indexfonds. Die Gewichtung und Zusammensetzung bildet nicht einen vergleichbaren Index ab, sondern wird durch Algorithmen und Analysen berechnet.
Das Beta bezeichnet hierbei die Performance des zugrunde liegenden Index ETF, während mit Alpha die Outperformance des Smart Beta ETF gegenüber einem vergleichbaren traditionellen ETF angegeben wird.
Im Regelfall enthalten Smart Beta Fonds Anteile von Unternehmen mit niedrigem KGV und niedriger Marktkapitalisierung. Aus Studien ist hierbei hervorgegangen, dass bei einer solchen Verteilung eine stabilere regelmäßige Rendite mit niedrigerem Risiko erwirtschaftet werden kann. Diese Risikofaktoren werden als „Beta“ bezeichnet und können zwischen Growth, Value sowie Dividende klassifiziert werden.
Aufgrund der prognostizierten stabilen Wertentwicklung haben vor allem Großinvestoren aus den Bereichen Versicherung und Pensionen Bedarf signalisiert.
Zudem ist der Vorteil auch ganz klar auf der Kostenseite: der Fonds wird nicht aktiv durch einen Fondsmanager verwaltet. Vielmehr erfolgt die Selektion der Zusammensetzung durch die Analyse von Unternehmenskennzahlen und -bilanzen. Durch diese Indikatoren wird die Zusammensetzung des Fondsanlagevermögens entsprechend dem Risikofaktor ausgerichtet.
Analysen von Morningstar aus Dezember 2018 haben ergeben, dass Investoren vor allem in Dividende und Low Volatility investieren (also eher konservativ). Das verwaltete Vermögen belief sich demnach auf 797,1 Milliarden USD. Marktführer bei den Smart Beta ETFs ist ishares (44,9%). Danach folgen weit abgeschlagen Lyxor, X Trackers und Amundi mit einem Marktanteil von jeweils < 8 %.
Der Analyseaufwand für die Ermittlung der Fondsgewichtung auf Basis der möglichen zugrunde liegenden Basiswerte ist enorm und kann beim Asset Manager zu hohem personellem Aufwand und Kosten führen. Die Weitergabe solcher Kosten würde Marktanteile kosten.
Um diesen Analyseaufwand möglichst gering zu halten, kann itechx dabei beraten, wie Benchmarking, Performanceparametrisierung und Risikomanagement kosten-effizient durchgeführt werden können. itechx prüft dabei zudem Outsourcing Opportunitäten in Bezug auf Quantität, Qualität und Kosten.
Schlussendlich ist eine fundierte Analyse mit branchenspezifischem Know-how unumgänglich, um mögliche Vor- und Nachteile eruieren zu können.
itechx Aufsatz von Michael Schalk, Michael.Schalk@itechx.de